Am 19.10. sind wir von Canggu nach Ubud aufgebrochen. Mit unserem Taxifahrer haben wir viel geredet, so auch über den Luwak-Kaffee. Der Luwak ist eine Katzenart, die im Urwald auf Bali lebt. Und vor langer, langer Zeit sind einmal ein paar balinesische Feinkostpioniere (A und B) durch den Regenwald gestapft und hatten folgende Konversation:
A: „Hey lass mal die 💩 von der Katze da kosten!“
B: „Boah, lecker da sind ja Stückchen drin.“
A: „Neneee, das sind Kaffebohnen.“
B: „Hammer, die schmecken fast so gut, wie wenn sie nicht in 💩 liegen würden.“
A: „Ja stimmt, glaubst du man kann da trotzdem Kaffee draus machen?“
A und B waschen die 💩 ab, rösten, schälen, stampfen und sieben die Bohnen und kochen Kaffee damit.
A+B: „Jippi, Ah-Ah-Kaffee 🥰🎉“
B: „Boah, schmeckt das aromatisch.“
A: „Ja B, das ist wegen dem 💩, dadurch wird der Kaffee viiiiiel aromatischer!👍🏻“
Ende



Und so kommt es, dass heute überall auf Bali Luwak-💩 zu Kaffee verarbeitet wird und an kulturell aufgeschlossene Touristen verkauft wird, die noch nie in ihrem Leben 💩 gekostet haben. Neben dem Luwak-Kaffee wird auf diesen Plantagen auch viel anderer Kaffee und Tee produziert. Die anderen Sorten werden in Tasting kostenlos verteilt – eine zusätzliche Kostprobe vom Luwak-Kaffee kostet meistens ungefähr 3€. Weil wir ein bisschen neugierig waren, hat der Taxifahrer mit uns eine Pause in einer dieser Plantagen gemacht. Dort haben wir eine kostenlose Führung durch die Plantage und zu den Luwaks und eine Kostprobe der anderen Sorten genossen. Die meisten davon waren sehr lecker. Weil der Luwak-Kaffee aber noch stärker und bitterer sein soll als der dem Stoffwechsel des Luwaks vorenthaltene und sehr bittere Bali-Kaffee, haben wir den Luwak-Kaffee dann doch sausen lassen und sind weiter zu unserer Unterkunft gefahren.
Die war etwas ländlicher gelegen und hatte kein Klimaanlage. Weil wir aber von Bäumen umgeben waren, war die Temperatur noch ok. Nachts wurden wir von Geckos an unseren Wänden beschimpft und morgens um 5 von den Hähnen geweckt. Tagsüber haben die Grillen gelärmt. Die Besitzer hatten außerdem zwei liebebedürftige Hunde, von denen einer ein süßer Welpe war.


Abends sind wir durch die Reisfelder gelaufen. Bei untergehender Sonne war das wunderschön und friedlich. Überall war es grün und gold und zweimal sind Gänse die Terrassen hochgewatschelt und haben gebadet. Auch wenn unsere Reise noch nicht vorbei ist, weiß ich jetzt schon, dass dieser Spaziergang einer meiner Lieblingsmomente bleiben wird.









Ubud ist vor allem für seinen Affenwald bekannt. Den haben wir an nächsten Tag besucht. Die Affen waren sehr asozial und haben Touristen angefaucht, beklaut, Mülltonnen geöffnet, gepisst, gebummst und sich gestritten. Berührungsängste hatten sie keine – ein Paar neben uns wurde von einem Affen beklettert. Der Wald außenrum war fantastisch. Die Bäume waren riesig, mit dicken verknubbelten Stämmen voller Lianen.



















Am dritten Tag in Ubud waren wir raften (in einem Boot durch turbulente Bergbäche paddeln). Auf der Ladefläche eines kleinen Lasters wurden wir zusammen mit ein paar anderen Gästen aus China, Pakistan und Bali zum Ayung River gefahren. Zum Flussufer hat eine steile Steintreppe geführt. Auf der Treppe hat sich eine lange Schlange voller Rafting-Touristen müde und ächtsend ins Tal gehieft. Eine Kette ist nur so schwach wie ihr schwächstes Glied. Und so konnten auch wir nur maximal genauso schnell laufen wie der langsamste Besucher vor uns. Vor allem die asiatischen Besucher schienen nicht die fittesten Treppengänger zu sein (außer Lien).



Nach einem kurzen Briefing unten wurde unsere Gruppe dann in zwei aufgepumpte Boote verteilt und es ging los. Jedes Boot fasste 6 Besucher mit je einem Paddel und einen Guide, der hinten saß und lenkte. Die Befehle für die Besucher waren: forwards, backwards und stop. Bei der ersten Kurve liefen wir direkt auf einem Felsen auf und steckten fest. Nachdem wir während unseren wippenden Befreiungsversuchen von dem anderen Boot unserer Gruppe jolend und Wasser spritzend überholt wurden, wuchs der Ehrgeiz, den ersten Platz zurückzuerobern. Schnell entwickelte sich eine militärische Disziplin auf dem Boot: Befehle vom Guide wurden schreiend wiederholt und beim Rudern wurde in verschiedenen Sprachen laut im Takt gezählt. Kontakte mit feindlichen Booten wurden von beidseitigen Salven dreckigen Flusswassers begleitet. Lien erblühte in ihrer Rolle als Marinesoldatin. Niemand schrie so beherzt wie sie – niemand reagierte so schnell wie sie auf die Befehle des Guides – niemand fauchte mich so scharf an, wenn ich noch einen Zug ruderte, nachdem das Kommando stop gegeben wurde – niemand hielt das Ruder während der Ruderpausen so vorbildlich senkrecht wie Lien.
Während der Fahrt machten wir auch an einem kleinen Wasserfall halt, um Fotos zu machen. Nach unserer Ankunft im Tal gab es dann auch noch ein Buffet, das wir sehr ausgenutzt haben.



Unsere nächste Starion wird Lovina im Norden von Bali sein.