Am 22.10. sind wir von unseren Gastgebern aus Ubud nach Lovina gefahren worden. Im Gegensatz zu den südlicheren Regionen auf Bali ist der Norden deutlich weniger touristisch. Die Gegend wirkt ärmlich. Die Bruchbuden sehen nicht sehr einladend aus und es laufen sehr viele räudige Hunde herum. Die Bewohner arbeiten oft als Fischer und nicht wie im Süden als Restaurantbesitzer oder Surflehrer. Dementsprechend ist der Strand auch kein Badestrand. Im Wasser schaukeln die Fischerboote und der Sand und die Wellen sind voller Plastikmüll. Als wir ankamen waren wir deshalb auch zuerst etwas enttäuscht von der Gegend.
Dazu kam, dass einige der nahegelegenen Sehenswürdigkeiten von der lokalen „Mafia“ besetzt sind. Diese zwingt Touristen – notfalls unter den Androhung von Gewalt – die eigentlich kostenlosen Wasserfälle und Berggipfel mit einem komplett überteuerten „Guide“ zu besuchen oder sie richtet illegale Mautstationen ein und lässt Touristen nur nach Bezahlung weiter. Wir haben deshalb um die entsprechenden Orte einen Bogen gemacht. Schade war das trotzdem, weil unter diesen Orten der höchste Vulkan und der höchste Wasserfall der Insel waren, die wir gerne besucht hätten. Nach einer anfänglichen Frustrationsphase in Lovina haben wir dann aber doch ein paar coole Sachen gemacht:
Balinesischer Kochkurs
Am 23.10. haben wir bei Putu einen Kochkurs gemacht. Aus einem großen Spektrum balinesischer Gerichte hatten wir uns am Abend zuvor sechs Gerichte ausgesucht. Mit der Hilfe von Putu und seiner Familie haben wir auf dem Markt Zutaten gekauft und die sechs Gerichte dann zubereitet. Lien hat Putu durch ihre schnelle und präzise Zwiebel-Schneide-Technik erstmal zu verstehen gegeben, dass sie keine Fachfremde ist. Ich habe mich eher aufs grobe Handwerk spezialisiert und die von Lien geschnittenen Gewürze mit einem fetten Stein weiter klein gemahlen. Insgesamt haben wir die folgenden Gerichte gekocht:
- Bergedel Jagung (frittierte Gewürz-Mais-Mischung)
- Gado-Gado (gekochtes Gemüse) in Erdnussbuttersoße
- Soto Ayam (Indonesische Suppe mit Nudeln, Gemüse & Hähnchen)
- Opor Ayam (Hähnchen in Kokosnusssoße)
- Reis
- Black rice pudding als Nachtisch
Alles war sehr lecker vor allem Opor Ayam. Reste die wir nicht geschafft haben, wurden uns eingepackt. Die Rezepte durften wir abfotografieren.




Ausflug zu den Banyumala-Twin-Waterfalls
Erstmalig in Indonesien haben wir uns einen Roller ausgeliehen und sind damit vorsichtig durch den Linksverkehr in Richtung Landesinnere gefahren. Google Maps ist in hier ländlicheren Gegenden nur mit Misstrauen benutzbar. Das, was sich laut Google Maps als Straße schimpft, verwandelte sich langsam und stetig in einen steilen, unebenen und schmalen Wanderweg. Irgendwann wurde der Roller eher zum Hindernis und einer von uns stieg ab und lief. Immer langsamer wackelten und rutschten wir weiter bis irgendwann klar wurde, dass die Realität dem Optimismus der modernen Technik überlegen war. Das hier war kein Weg für Motorräder und noch weniger für Autos (wie von Google Maps behauptet). Also rollten wir rückwärts zur nächsten Wendemöglichkeit und von da an vorwärts ins Tal zurück. Dort suchten wir uns einen anderen Weg zu den Wasserfällen. Auf diesem Weg war dann sogar ein schöner Aussichtspunkt.





Trotz unseres Umwegs kamen wir recht früh an den Wasserfällen an und es war noch nicht so viel los. Das Wasser war angenehm und die Aussicht war toll. Um den Wasserfall herum wuchsen riesige Farne und die lautesten Insekten der Welt schrieen im Unterholz.








Schnorcheln
Zufällig haben wir abends am Strand den Fischer Ketut kennen gelernt. Der saß mit seiner Familie und plüschigen Hundewelpen im Sand. Sie haben uns eingeladen, uns dazuzusetzen und die Welpen zu streicheln. Wir sind ins Gespräch gekommen und Ketut hat uns angeboten, uns in seinem Fischerboot (für etwa 3€ p.P.) zu einem guten Ort zum Schnorcheln zu fahren. Also sind wir am nächsten Morgen rausgefahren und uns wurde nicht zu viel versprochen. Überall waren bunte Korallen, Seesterne und Schwärme von neugierigen, kleinen, bunten Fischen wuselten dazwischen umher. Ketut hatte auch daran gedacht, uns Brot mitzunehmen, womit wir die Fische füttern konnten. Auch als das Brot alle war, wurden wir von den hungrigen Fischschwärmen noch verfolgt. Leider konnten wir nicht so viele gute Fotos machen. Lien hat irgendwann ihr Handy in eine Plastikfolie eingewickelt, um wenigstens ein paar Erinnerungsfotos unter Wasser machen zu können.




