Bei der Abgabe des Rollers in Licin haben wir von den Einheimischen eine Abkürzung durch den Wald zur Bahnstation erklärt bekommen. Also sind wir nach 15 Minuten statt 30 Minuten angekommen. 🥳Da kann Google nicht mit den Localtipps mithalten.


Wir fuhren mit dem Zug von Licin nach Probolinggo. Es war das erste Mal, dass wir auf dieser Reise mit dem Zug gefahren sind. Es war sehr angenehm und die Züge hier sind super pünktlich. Auf der Fahrt konnten wir schöne Landschaften von Java sehen. Wir können es nur weiterempfehlen, mit dem Zug durch Java zu fahren.
Probolinggo war eine Zwischenstation, und am nächsten Tag, dem 04.11.2023, machten wir uns wieder mit dem Zug auf den Weg nach Malang. Unser Ziel war der Vulkan Bromo. Leider wussten wir nicht, dass man auch von Probolinggo aus leicht auf den Vulkan gelangen kann, besonders wenn man mit dem Roller fahren möchte. Der Weg von Malang aus hätte aufgrund des Verkehrs etwa 3 Stunden gedauert und war anfällig für Verirrungen. Da wir den Sonnenaufgang über dem Bromo sehen wollten und um Mitternacht aufbrechen mussten, wurde uns von Einheimischen abgeraten, selbst mit dem Roller zu fahren, da es gefährlich sein könnte. Dies gestaltete sich etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Zudem war der Eintritt für Nicht-Indonesier sehr teuer (350k IDR ~ 22€ pro Person). Letztendlich entschieden wir uns für eine Tour, bei der wir von unserem Hotel in Malang abgeholt und zurückgebracht wurden, der Eintritt inbegriffen war und wir alle Höhepunkte im Bromo-Nationalpark besuchen konnten. Diese Tour war bisher die kostspieligste, die wir unternommen hatten. Wir versuchten früh schlafen zu gehen, um um 12 Uhr nachts aufstehen zu können. Allerdings war es im Hostel recht warm, und es gab einen sehr sportlichen Schnarcher, sodass wir nicht wirklich gut schlafen konnten. Um Mitternacht standen wir auf und um 12:30 Uhr wurden wir von einem Jeep abgeholt. Neben dem Fahrer waren noch vier andere Personen dabei. Die Fahrt war… interessant. Adrian fand den Fahrstil des Fahrers fragwürdig, aber dennoch kamen wir gut an und erreichten um 3 Uhr morgens unseren Zielort. Es war nur noch ein 10-minütiger Spaziergang, und wir erreichten den Gipfel des King Kong Hill. Dann hieß es nur noch warten, bis die Sonne aufging. Es war eiskalt, und ich hatte die Kälte definitiv nicht vermisst.

Um halb 4 Uhr waren wir nur mit wenigen anderen Personen dort. Sie hatten alle professionelle Kameras dabei und konnten in der Dunkelheit, in der man mit bloßem Auge kaum etwas erkennen konnte, wunderschöne Naturbilder machen. Der Himmel war gespickt mit so vielen Sternen (auf den Handybildern einer anderen Person zu sehen; bei uns waren die Bilder einfach nur schwarz 😂😂😂).





Langsam wurde es heller, und der Platz füllte sich allmählich mit mehr Menschen. Gegen 4:30 Uhr war die Sonne gut sichtbar. Der Sonnenaufgang war wunderschön, doch zwischen all den Menschen, die sich teilweise für Fotos vordrängelten oder sich dazwischenstellten, konnten wir ihn nicht so genießen. Es gab sogar eine Frau, die extra ein Weinglas und Wein für Fotos dabei hatte – das nenne ich mal gut vorbereitet. Außerdem fror ich mittlerweile sehr und zitterte am ganzen Körper. Es könnte daran liegen, dass wir ziemlich müde waren und daher etwas sensibler reagierten, aber vor allem chinesische Reisegruppen regten uns am meisten auf. Sie sprachen alle laut, rücksichtslos und chaotisch durcheinander, stellten sich überall dazwischen, und es schien, als ob ihnen die Bedürfnisse anderer um sie herum egal waren.























Um 5:15 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Jeep, wo der Fahrer auf uns wartete. Anschließend fuhren wir in die Hochebene in die Nähe des Vulkankraters. Der war absolut unser Highlight. Der Weg zum Vulkan und dann hoch zum Krater war einfach, und für diejenigen, die nicht laufen wollten, standen Pferde zur Verfügung, die sie bis zum Fuß des Berges brachten. Von dort waren es noch ein paar hundert Stufen nach oben.




Oben angekommen, ging es zuerst zu den üblichen Aussichtspunkten, wo die meisten Touristen stehen blieben und Fotos machten. Ich hatte auch mit jemand gequatscht der eine Drone hatte und wir haben damit ein paar super Bilder gemacht. Er war so lieb, die Bilder mit uns zu teilen.




Wir setzten unseren Weg schnell fort, und je weiter wir gingen, desto weniger Menschen begegneten uns. Ab und zu trafen wir auf andere ausländische Touristen wie uns. Wenn man Zeit hat, kann man einmal komplett um den Krater herumgehen, und der Blick in den Krater hinein oder auf der anderen Seite war einfach beeindruckend. So etwas hatten wir zuvor noch nie gesehen. Leider kamen unangenehm riechende Dämpfe aus dem Krater, und wir mussten zwei Masken übereinander tragen. Da uns aufgrund der Tour nur eine Stunde zur Verfügung stand, liefen wir etwa die halbe Strecke um den Krater und kehrten dann um. Ich hätte gerne mehr Zeit dort verbracht.

















Anschließend fuhren wir kurz zu den Teletubbie Hills und konnten dort einige Fotos machen.










Damit war das Programm beendet, und wir wurden zurück zur Hostel gefahren. Auf dem Weg zurück sind wir durch die berühmten bunten und blauen Häuser von Malang gefahren.


Es war ein wirklich schöner Ausflug und eine neue Erfahrung für uns, ABER im Vergleich zu den üblichen Preisen in Asien waren die Eintrittspreise viel zu überhöht. In ganz Indonesien gibt es unterschiedliche Preise für einheimische und ausländische Besucher, aber hier schien der Preisunterschied besonders drastisch. Einheimische zahlen 50k (~3€), während ausländische Besucher das Siebenfache zahlen müssen. Wir fühlten uns schon ein bisschen abgezockt. Zusätzlich nerven einen hunderte von dummen, rücksichtslosen, anderen Touristen und machen einem das eigentlich coole Erlebnis zur Geduldsprobe.