Nach einer schönen Zeit in Yogyakarta sind wir am 9.11. in Jakarta angekommen. Dort haben wir nur einen kompletten Tag eingeplant, bevor es am 11.11. nach Singapur weitergeht.
Jakarta ist mit einer Bevölkerung von ungefähr 11 Millionen Einwohnern die 30. größte Stadt der Welt. Die Bevölkerungsdichte ist mit ~16000 Einwohnern/km2 fast viermal so hoch wie die von Berlin.
Als wir nach acht Stunden Zugfahrt in Jakarta ankamen, war es schon dunkel. Irgendwie gestaltete es sich als kompliziert, ein Taxi zu bekommen und so entschieden wir uns dazu, erst einmal ein bisschen Richtung Unterkunft zu laufen. Mit unseren Rucksäcken und in Adiletten erkundeten wir also den lauten, vollen und schmutzigen Großstadtdschungel. Links von uns schoben sich abertausende Roller und Autos langsam durch die schmutzige Luft und kommunizierten durch individuelle Huptöne. Die Scheinwerfer warfen Spotlights durch den Staub. Als Fußgänger waren wir so gut wie alleine – in machen Teilen dieser Riesenstadt sind Fußgänger nach adipösen, Liliputanern mit Holzbein wahrscheinlich die zweitkleinste Randgruppe. Wer sich fortbewegen will, fährt mit dem Roller. Die Fußwege sind dadurch teilweise sehr schlecht. Ein Quadratmeter große Löcher führen direkt in die Kanalisation. Stacheldrahtzäune stehen wie zufällig verstreut herum. Der Boden ist voller dicker Steine und Sand und manche Löcher sind mit wenig vertrauenserweckenden Brettern und Platten abgedeckt. Manchmal wenn mehrere dieser Hindernisse gleichzeitig auftauchten, mussten wir ganz schön balancieren. Irgendwann tauchten zwei Männer auf, von denen einer einen klapprigen Dieselmotor in einer Schubkarre schob. Die Schubkarre war nicht fußwegtauglich und so liefen die beiden einfach am Straßenrand durch den Gegenverkehr. Wir nutzten die Gelegenheit, liefen 10 Minuten im Windschatten der beiden mit und kamen so deutlich schneller voran.

Ab und zu kamen wir an Ständen vorbei, die Essen und irgendwann auch einfach lebende Tiere in Käfigen anboten. Von Leguanen und Schildkröten, über Fische, bis hin zu Katzen und Kaninchen war hier viel Auswahl. Nach etwa einer Stunde versuchten wir dann nochmal ein Taxi zu bestellen. Diesmal klappte es und bald waren wir im Hotel.
Am nächsten Tag haben wir die Stadt bei diffus weißem Licht erkundet. Die Sonne hat man durch die Staubglocke nur sehr schemenhaft erahnen können. Die Sichtweite war auch relativ eingeschränkt – schon ab wenigen hundert Metern sind die Bauwerke merklich verblasst. Wir sind an der Arjuna Wijaya Reiterstatue vorbei zum Nationalmonument gelaufen. Dann waren wir in einer Mall Mittagessen und sind dann wieder nach Hause gelaufen. Während unserer Tour haben wir öfter Gebetsgesänge aus Moscheen gehört. Auf dem Rückweg sind wir auch an einer Pro-Palästina Demonstration vorbeigekommen. Ich war überrascht davon, wie präsent Islam hier ist.



Abends sind wir nochmal zum Nationalmonument gegangen, weil dort ein Konzert sein sollte (vom 10.11. bis zum 12.11. sind in Indonesien irgendwelche Feiertage). Als wir gekommen sind war aber schon niemand mehr auf der Bühne und stattdessen wurde nur geredet und die Nationalhymne gesungen also sind wir wieder nach Hause gegangen.



Insgesamt hat uns Jakarta nicht so gut gefallen. Es ist halt echt ein riesiges, überfülltes und heißes Drecksloch. Trotzdem war es interessant mal in einer Stadt dieser Größe gewesen zu sein.