Dritte Woche und wieder Mirissa

Am Dienstag nach der Arbeit ging’s dann endlich zum Volleyball. Und abends hab ich für alle den Kochlöffel geschwungen: Gebratener Reis mit Meeresfrüchten – was will man mehr?

Am Mittwoch gab es einen vorgezogenen Feierabend! Also: wieder in den Bus und auf nach Galle – ein bisschen shoppen und essen.

Busfahren hier ist weniger ein Transportmittel, eher ein Abenteuerpark auf Rädern. Die Busse sind nämlich nicht nur voll – sie sind komplett überfüllt. Manchmal hängen draußen noch Leute dran wie Weihnachtskugeln am Baum. Wir hatten bisher das große Glück, immer im Bus zu sein, allerdings so eng mit anderen Menschen gequetscht, dass man sich automatisch besser kennenlernt. Ob man will oder nicht.Die Busfahrer? Absolute Überzeugungstäter. Ihr persönliches Lebensziel scheint zu sein: alle so schnell wie möglich ans Ziel bringen – egal, was es kostet. Jede Überholaktion fühlt sich an wie eine Mutprobe mit 80 % Unfallwahrscheinlichkeit. Direkt danach folgt meist eine Vollbremsung, als wolle jemand testen, wie gut die Schwerkraft wirklich funktioniert. Und falls du denkst, Wasser schleppen sei schon ein gutes Workout, dann warte, bis du versuchst, dich während der Fahrt irgendwo festzuhalten. Spätestens dann weißt du: Du hast heute deine Sporteinheit absolviert. Gratis. Mit Adrenalin.

Aber zumindest sind wir immer gut unterhalten. Entweder im Partybus, wo wir bei lauter Musik ordentlich durchgeschüttelt werden und bunte Lichter wie auf ’nem Rummel blinken oder wir werden mit Karaoke beglückt.

Am Donnerstag nach der Arbeit sind wir wieder nach Mirissa gefahren, weil es uns dort beim letzten Mal so gut gefallen hat und wir von Freitag bis Sonntag gerne surfen wollten. Es war auch Vollmond an dem Wochenende, weshalb viele Leute frei bekommen haben und wir zum Glück auch freihatten. Am Freitag und Samstag sind wir morgens so gegen zehn Uhr zum Surfen gegangen. Es klappt jeden Tag ein bisschen besser, wir stehen schon öfter als wir fallen und lernen auch etwas die Welle zu lesen.

Am Freitagnachmittag hatten wir einen wunderschönen Kochkurs. Wir haben verschiedene Currys gekocht und Kokosnuss-Roti gemacht. Die Gastgeber waren unglaublich herzlich und konnten uns viel erklären, zum Beispiel dass sri-lankische Currys fast immer mit Kokosmilch zubereitet werden, während indische Currys eher mit Wasser oder Ghee gekocht werden. Am Ende durften wir natürlich auch alles essen, was wir gezaubert hatten, und es war wirklich lecker.

Am Samstagnachmittag haben drei von uns sich Scooter ausgeliehen und sind zu einem nahegelegenen Wasserfall gefahren. Mit dem Scooter unterwegs zu sein, ist jedes Mal ein Erlebnis. Wir haben kleine Dörfer durchquert, die absolut nicht touristisch waren, und wurden von allen freundlich angelächelt oder sogar fröhlich zugewunken.

Auf dem Rückweg habe ich leider nicht so genau auf den Tankstand geachtet und mich nur gewundert, warum ich immer langsamer wurde, obwohl ich doch Gas gegeben habe. Die Antwort war simpel: der Tank war leer. Zum Glück waren ja noch zwei andere dabei, die zur Rettung geeilt sind und mir Benzin in einer Plastik Trinkwasserflasche besorgt haben.

Der Rest der Truppe hat sich eine entspannte Massage gegönnt, auch eine sehr gute Wahl.

Am Abend waren wir alle wieder zusammen, haben ein bisschen Karten gespielt und mit Sangria in meinen Geburtstag reingefeiert. Danach ging es noch auf eine Party, die sich locker bis drei oder vier Uhr morgens gezogen hat.

Am nächsten Tag war dann eher Entspannung angesagt. Der letzte Surfkurs stand an, aber die vorherige Nacht hatte offenbar Spuren hinterlassen. Von acht motivierten Surfern haben es nur noch vier aus dem Bett und auf das Brett geschafft. Die anderen haben lieber ihre Beziehung zur Hostelbett vertieft. Trotzdem war die Stimmung gut.


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