Nusa Penida

Nachdem unserer Zeit in Canggu, sind wir mit dem Speedboot zur Nachbarinsel Nusa Penida gefahren. Dort sind wir mit dem Roller zu unserer Unterkunft mitten im Wald gefahren. Leider sind wir nicht alleine nach Nusa Penida gefahren, denn ich habe in meinem Magen eine Gruppe reiselustiger Bakterien mitgenommen, die meinen Stoffwechselprozess in den folgenden Tagen stark beschleunigt haben.

In den vier Tagen auf Nusa Penida haben wir mit dem Motorrad Ausflüge zu verschiedenen Stränden unternommen.

Teletubbie Hills und Suwehan Beach

Auf dem Weg zum Strand sind wir kurz an den Teletubbie Hills vorbeigefahren. Die waren nicht besonders spektakulär aber immerhin erwähnenswert.

Der Suwehan Beach ist ein unbekannter aber sehr schöner Strand. Eine steile und unregelmäßige Treppe führt die Klippen herunter. Weil hier so wenige Menschen sind, gibt es viele Krebse und Würmer auf den Felsen. Wir mussten uns den Strand nur mit ein paar Touristen teilen. Schwimmen konnte man wegen dem starken Wellengang und den vielen Felsen nicht so gut. Aber den Strand lag im Schatten und sah toll aus. Lien hat eine schöne Sandburg gebaut und ich habe geschlafen.

Der Rückweg die Stufen hoch war anstrengend. Es war unglaublich heiß und ich hatte wegen meiner Lebensmittelvergiftung seit über 24 Stunden nur ein halbes Frühstück gegessen. Irgendwann hab ich immer mehr Punkte gesehen und das Meeresrauschen wurde immer dumpfer bis ich irgendwann nur noch das Blut in meinen Ohren gehört und fast nichts mehr gesehen habe. Ich musste mich in den Dreck legen und mir von Lien Luft zufächeln lassen, um nicht ohnmächtig zu werden. Das war schon irgendwie gruselig, aber nach einer Minute ging es auch wieder und wir sind den restlichen Weg langsam hochgelaufen. Der Rückweg mit dem Motorrad über die Insel war sehr schön.

Kelingking Beach

Am Tag darauf sind wir relativ früh aufgebrochen, um vor den ganzen Reisegruppen voller Chinesen und Koreaner beim Kelingking Beach anzukommen. Der Kelingking Beach ist wirklich absolut krass. Ein steiler, schmaler Weg führt zuerst in Stufen und später Freestyle die 120 Meter hohe Klippe hinunter. Unten wartet ein weißer Sandstrand umgeben von steilen Felswänden und großen Höhlen. Die Wellen sind stark und hoch und treiben jedem Gast sofort die Idee aus, hier zu baden.

Der Weg hat Spaß gemacht und war für uns kein Problem. Wir haben den Strand erkundet und Fotos gemacht. Lien hat für die Fotos extra ein Kleid mitgebracht.

Gegen 10 Uhr hat die Sonne langsam über die Klippenränder gelugt und gedroht, unseren Rückweg zu bescheinen also sind wir aufgebrochen und haben angefangen, den Weg wieder hochzukrakseln. Mittlerweile waren immer mehr Touristen unterwegs. Schnell hingen wir der nächsten Gruppe vor uns am Arsch. Und das wörtlich. Immer während wir warteten, um entgegenkommende Besucher runterzulassen, nahm ein schwarzer, sehr durchtrainierter, sandiger, und knapp bekleideter Damenpopo einen großen Teil meines Sichtfeldes ein.

Der Weg ist zwar machbar, aber Leute mit Höhenangst oder Fußlahme sollten hier wahrscheinlich wirklich nicht versuchen runterzulaufen. Weil der Weg aber schlimmer wird, überschätzt sich wahrscheinlich doch ab und zu jemand. Auch wir haben eine Frau gesehen, die auf den Stufen hockte, den Kopf in die Hände gestürzt, den Blick auf den Boden gerichtet. Worte sind bei ihr nur sehr langsam angekommen und sie wollte zuerst keine Hilfe, nichtmal Wasser. Das hat ihr dann die Dame, die an dem schönen Popo dranhing, irgendwann mehr oder weniger ungefragt in den Nacken gekippt. Zusammen mit zwei anderen Touristen haben wir sie dann irgendwann hocheskortiert. Als ich sie gefragt hab, ob sie alleine unterwegs ist, hat sie etwas von einem Ehemann gestammelt, aber der ist anscheinend vorgelaufen 😂🤷🏼‍♂️. Läuft.

Broken Beach

Der Broken Beach ist ein weiteres „Touristenhighlight“. Lien fand’s immerhin ein bisschen cool, ich fand’s ziemlich überbewertet. Zwischen Müll und vertrockneten Pflanzen gibt die felsige Küste an ein zwei Stellen schöne Fotomotive ab. Mit diesen Motiven werden unverhältnismäßig große Touristenmassen angelockt. Weil wir früher da waren, sind wir denen wieder entkommen. Wir sind auch noch ein bisschen weitergelaufen und haben von einer nahegelegenen Klippe aus Touristen beim Schnorcheln zugeschaut und einen kleinen Mantarochen und zwei Kühe gesehen. Dort fand ich es viel schöner. Irgendwie ist es erstaunlich, wie viel leerer und weniger touristisch es wird, wenn man einfach 50 Meter weitergeht. Die meisten Touristen lassen sich im gekühlten Taxi mit Scheuklappen von einer Attraktion zur nächsten fahren. Damit verpassen sie oft was.


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